Die meisten fühlen sich nach einem Seitensprung mies und schuldig. Gerade wenn es sich um einen einmaligen Ausrutscher handelt, wo möglicherweise auch eine ordentliche Portion Alkohol ihr Übriges dazu beigetragen hat.
Diese Schuldgefühle sind in einer eigentlich gesunden und aufrechten Beziehung normal und vor allem wichtig. Sie zeigen, dass der Fokus nach wie vor auf dem Partner liegt. Außerdem führen sie das eigene Fehlverhalten deutlich und schmerzhaft vor Augen. Sie sorgen dafür, dass Gefühle wie Reue aufkommen und der Partner in vielen Fällen auch vom Seitensprung erfährt. Denn Schuldgefühle und das damit verbundene Wissen, wie sehr der Partner verletzt und das Vertrauen missbraucht wurde, können sehr quälend sein. Auch innerhalb von Affären tauchen meist regelmäßig Schuldgefühle auf. Hier beziehen sie sich allerdings nicht selten auf zwei Parteien – auf den betrogenen Partner, wie auch auf die Affäre. Es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass derartige Seitensprünge oft daraus resultieren, dass etwas in der Beziehung fehlt. Fast immer ist es der sexuelle Aspekt, das Abenteuer, die Leidenschaft, die Abwechslung. Der Lebensmittelpunkt liegt in den meisten Fällen jedoch in der Hauptbeziehung, da hier Vertrautheit, Sicherheit und gemeinsame Erinnerungen eine wichtige Basis bilden. Den meisten Fremdgehern ist eben diese Basis wichtig und sie möchten sie nicht verlieren. Dennoch vermissen sie das, was sie in einer Affäre suchen. Umso größer sind die Schuldgefühle. Eine Ausnahme bildet die Gruppe von Fremdgehern, die sich keiner Schuld bewusst sind und es für ihr gutes Recht halten. Sie machen allerdings auch seltener ein Geheimnis um einen Seitensprung.
Oft grenzt diese Ansicht an ein narzisstisches Verhalten und der Betrogene leidet stark darunter.